1853 ließ Levi Strauss die ersten Jeans aus robuster Hanffaser als Hosen für Goldgräber schneidern. Da man die Jeans damals mit dem aus Genua stammenden Farbmittel Bleu de Gênes färbte, entwickelte sich langsam die Bezeichnung Blue Jeans. Es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben, dass der Name sich vom Stoff Jean her ableitet, da die verwendete Baumwolle auch in Genua produziert wurde. Der Name "Jean" leitet sich ebenfalls als englische Verballhornung von der Stadt Genua in Italien ab, die im Mittelalter das Zentrum des Baumwollhandels war. Jean bezeichnete seit ca. 1495 den einen Genueser Baumwollstoff. Im Jahr 1743 taucht das Wort - immer noch im Sinne eines Gewebes - zuerst in Amerika in einer Bostoner Zeitung auf. Ebenfalls überliefert ist die Herkunft des Wortes vom Tuch des Genueser- oder Genuasegels, also eine Segeltuchhose. Diese frühen Segeltuchhosen waren genau wie die frühen Jeans aus Fasern aus Nutzhanf gefertigt.
1872 wurden zum ersten Mal die Ecken der Hosentaschen mit Nieten verstärkt. Etwa um diese Zeit wurde auch der braune Zeltplanenstoff durch den mit Indigo gefärbten blauen Baumwollstoff Denim (von französisch "de Nimes", "aus (der Stadt) Nîmes") abgelöst und die Jeans mit orangefarbenen Nähten und Nieten zur Verstärkung verziert. Patentiert wurde die Hose am 20. Mai 1873. Um 1920 kam der Begriff Blue Jeans auf. In den 30er Jahren wurde der Hosenträger vom Gürtel abgelöst.
In den Fünfzigern entdeckten Jugendliche die Jeans als Symbol des Protests gegen Tradition und Autorität. Amerikanische Soldaten brachten sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa. Durch Filmstars wie James Dean und Marlon Brando wurde ihr Bekanntheitsgrad weiter gesteigert. Etablierte Kreise der BRD wetterten gegen "Nieten in Nietenhosen". In der DDR war das Tragen von "Niethosen" in der Schule oder auf öffentlichen Tanzveranstaltungen zeitweise unter bestimmten Umständen verboten. Als formelle Bürokleidung sind Jeans bis heute nicht akzeptiert.
1948 wurde die Jeans erstmals in Europa hergestellt und zwar von der 1932 gegründeten L. Hermann Kleiderfabrik in Künzelsau. 1953 wurde die erste Jeans für Frauen in Europa hergestellt. 1958 firmierte die L. Hermann Kleiderfabrik in Mustang um.
Bekannte Jeansmarken sind u.a. Levi's, Mustang, MAC Jeans, Wrangler, Lee, Mavi Jeans, Diesel, G-Star, Energie und Replay. Außerdem werden von vielen Designermarken wie Armani, Joop, Miss Sixty etc. teure Designerjeans angeboten.
In den 1990er Jahren kamen traditionsreiche Jeanshersteller wie Levi's in eine schwere Krise, da die Jugendmode sich eher auf sackartige Skaterhosen, die Baggy Pants, konzentrierte. Viele Jeanshersteller gründeten Zweitlabels, um an diesem Trend zu partizipieren.